Pyrenäen Offroad

13.03.16

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Der lang ersehnte und hart ersparte Urlaub in die Pyrenäen stand endlich vor der Tür.

Wieder einmal war das Wetter zuhause so schön, dass Wegfahren eigentlich zu einem anderen Zeitpunkt besser gewesen wäre, ging aber nicht. Deswegen starteten wir unsere Tour in die Pyrenäen bei 30°C und kamen nach drei Tagen Dauerritt bei knapp 40°C am Ostrand der Pyrenäen an. Von Narbonne aus ging es auf kleinstmöglichen Straßen Richtung Westen in die Berge.

Die schier unerträgliche Hitze ließ uns ins fürchterlich unattraktive Andorra fahren, aber – so sagte uns ein erfahrender Pyrenäen-Motorista – hier gäbe es günstige Motorradbekleidung. Als wir stolz wie Oskar aus dem Laden kamen – denn Motorradbekleidung ist tatsächlich irre günstig dort – und wir uns auf wohltemperiertes Motorradfahren freuten, fielen prompt die ersten Regentropfen und es wurde schlagartig kühler, was leider nicht an den neuen Jacken lag. Also blieben wir die Nacht wohl oder übel in Andorra. Motorrad-Zubehör ist dort günstig, Campingplätze nicht und so landeten wir auf einem abschüssigen, teuren Campingplatz in den Bergen. An der Rezeption warnte man uns vor einem Unwetter, was wir anhand der paar Regentropfen zu diesem Zeitpunkt noch recht arrogant belächelten. Wir suchten uns eine einigermaßen ebene Stelle und schlugen unser Nachtquartier auf und weil es leicht zu regnen begann, legten wir uns ins Zelt. Etwa eine Stunde später wurde ich nervös und wies Metin auf das absaufende Zelt hin. Metin, der ganz vertieft in seinen Unikram war, sagte mir, ich solle nicht so einen Blödsinn erzählen und widmete sich wieder seinen Uniunterlagen. Als ich ihn erneut darauf hinwies, dass wir gleich davon schwimmen würden, erntete ich wieder ein genervtes, ich solle ihn nicht nerven und ihn seinen Kram machen lassen. Daraufhin begann ich das Zelt auszuräumen, bis Metin endlich merkte, dass das Liegen auf seiner Isomatte einem Wasserbett glich; das war der Moment, in dem er panisch nach seiner Badehose schrie. Kurzum: wir hatten es geschafft, die einzige Stelle zu finden, in der sich das Wasser des gesamten Campingplatzes sammelte. Wir soffen mit Sack und Pack ab und verbrachten die nächsten Stunden mit all unseren Sachen im Vorraum der Toiletten.

Dort betrieben wir dann auch die allabendliche Routenplanung, bei der es eine Meinungsverschiedenheit zwischen uns gab: Metins Open Street Map Navigation (OsmAnd auf einem Tablet in einer Fahrradhalterung am Lenker) zeigte die geplante Route als unbefestigt an, meine neu erstandene tolle Straßenkarte als befestigt. Die unstrittig und definitiv befestigte Straße sah langweilig aus, also war die Sache klar, wir probieren es mal.  …

Wie spannend die Reise tatsächlich war, lest ihr in der aktuelle Ausgabe der Megaphon!