Zum zweiten Mal hatte sich LEGIDA am 21. Januar vorgenommen in Leipzig ihre islamfeindlichen und rechtspopulistischen Hassreden und Verklärungen zu propagieren. Diesmal sollte ein „Spaziergang“ um den geschichtsträchtigen Innenstadtring Leipzigs inklusive Kundgebung stattfinden.
Schon am zeitigen Nachmittag wurde die komplette Innenstadt und Teile des Rings durch mehr als 4000 Polizisten aus verschiedensten Bundesländern abgesperrt. Die Teilnehmer der bis zu 19 angemeldeten Gegenkundgebungen und der LEGIDA auseinanderzuhalten gelang bereits in den Anfangsstadium schlecht, da sehr viele zugereiste Rechtsgesinnte vom Bahnhof durch die Gegendemonstrationen geleitet werden mussten. Dass die Polizei dabei und in vielen anderen Fällen eher am Rande der Legalität oder gar nicht agierte, zeigen mittlerweile einige bei LEGIDA immer wieder als „Lügenpresse“ verschriene Medien, wie Zeit online, Kreuzer oder Radio Mephisto. Ebenso konnte oder wollte die Staatskraft Übergriffe von LEGIDA-Anhängern in Gestalt von vermummten Hooligans und Neonazis auf Reporter oder Gegendemonstranten nicht oder kaum entgegenwirken. Vor allem aber auch zum Ende der Demonstration kam es vermehrt zu Ausschreitungen im Bereich Hauptbahnhof, da es die Polizei erneut nicht vermochte die Lager effektiv zu trennen, als die Mehrzahl der LEGIDAS sich per Bus und Bahn wieder auf den Nachhauseweg machte.
Da der verkürzte Aufmarschweg des radikalen PEGIDA-Ablegers seitens der Staatsmacht sehr weiträumig abgesperrt wurde, konnten nur an wenigen Bereichen direkte Gegendemonstrationen stattfinden. Umso mehr fand dann an den verbleibenden Arealen der Gegenprotest verschiedenster Lager statt: bunt, vielfältig und vor allem laut. Auch wenn diverse Medien schon am Tage der Demonstration Zahlen von 15.000 LEGIDA-Anhängern und 20.000 Gegendemonstranten veröffentlichten, ist diese Schätzung doch stark anzuzweifeln. Zum einem zeigen Luftbilder von der Anti-Islam-Kundgebung, dass eher von 5-10 Tsd. Beteiligten auszugehen ist und zum anderen kann die Zahl der Gegendemonstranten nur grob geschätzt werden, da sich die gesamte Gegengruppierung in ständiger Bewegung um die Laufroute befand. Eher ist von weitaus mehr als 20.000 Teilnehmern auszugehen.
Zum Ende des Tages liefen noch die zwei wohl wichtigsten Meldungen auf: Zum einen trat Lutz Bachmann wegen seinen Nazi-Posts auf Facebook zurück und zum anderen will PEGIDA jetzt LEGIDA verklagen, da die ihre rechtsradikalen Ergänzungspunkte nicht von der Agenda nehmen wollen.
Wenn die Stumpfsinnigen sich streiten kann das nur im Sinne unserer Sache sein und so wird die KW Pleissenburg mit Fahne und Sirene ihren Beitrag zum Protest gegen geistige Verdummung auch weiterhin zeigen. Der nächste Termin ist schon in Sicht: Freitag, 30. Januar.
Ein guter, unkommentierter Zusammenschnitt über die gesamte Aktion ist bei mopo24.de zu finden. Auch ein Fernsehbericht von Deutsche Welle Fernsehen zeigt einen guten Blick auf das Geschehen. Weitere Bilder vom Protest am 12. Und 21. Januar findet man hier.