Es muss schon das vermutlich 32. Pinguintreffen des Verbandes gewesen sein, so genau wusste es niemand mehr. Da das Treffen aber ähnlich alt ist, wie unser Verband, könnte das glatt stimmen. Der Platz – eine gute Wahl: von dem felsigen Tal der Wiesent nahe des Oberfränkischen Pottenstein geht es durch die steile und total vereiste Bärenschlucht hinauf zum verschneiten Treffensplatz in Waidmansgesees (‚des Jägers Allerwertester‘?). Wie Zapfen an den Bäumen hängen hier gigantische Eiszapfen an den Felswänden, doch trotz 220 km Anreise bin ich nicht durchgefroren. Dann das wärmende Lagerfeuer, Freunde – das macht warm ums Herz! Hinunter zum Zeltplatz wagen sich nur 2 Motorräder, eine Enduro mit groben Profil und eine schwarze 4 Zyl. Kawasaki mit Schneeketten. So lässt es sich ordentlich Schnee fräsen.
Der Platz ist an einem leicht abfallenden Gelände, drüben steht eine Bühne und das Feuer ist nahe einem aus festen Steinen gebauten Haus aufgebart. Leider können wir da nicht hinein um die sanitären Anlagen zu nutzen, müssen mit dem üblichen angelieferten Plastikklo vorlieb nehmen.
Am Samstag finden sich ca. 35 Leute ein, die meisten sind per Motorrad oder Gespann angereist, Tagesgäste kommen wohlfrisiert mit dem Auto. Die Temperaturen sind angenehm, auf den 35 cm Schnee schläft es sich vorzüglichst und die Nacht wird klar. Es stellt sich einmal mehr heraus, das Bier doch wärmt.
Am Lagerfeuer werden viele Wintertipps ausgetauscht, ein Jawa-Fahrer hat sein Bike mit vorgewärmten Frittenöl konserviert und das scheint besser zu sein, als das teure von S 100 (nur richte es etwas nach Pommes…). Top-Tipp: Lenkerstulpen statt Lenkerschalen, doch gutes Equipment für WinterfahrerInnen ist in dieser Zeit nicht weit gesät.
Abreise ist nach einer Nacht im Zelt am folgenden Tag. Die Überraschung des Tages sind morgendliche Tiefsttemperaturen unter dem Nullpunkt aber ein strahlend blauer Himmel. Ich fahre durch den Naturpark Fränkische Schweiz-Veldensteiner Forst, immer an der Wiesent entlang, durch das malerische Tüchersfeld mit seinen Felstürmen (wie in der Sächsischen Schweiz!) und dann hinauf nach Gößweinstein. Es war ein schönes Treffen! Vielen Dank den Nürnberger Wampen.